Samstag, 12. Januar 2019

Swiss Snow Walk & Run


15. Swiss Snow Walk & Run 12. Januar 2019
 

Strecke:               Halbmarathon 21.22 km / +895 / -892 Höhenmeter
                   
Rang AK60:         Kategorie M60:      3 von   14 klassierten

Overall:                74 von 178 klassierten

Zeit:                      2:32:46       7.14/km   

Start  Nummer:    1530
 
Jährlicher Saisonstart in Arosa
 
Am Freitagnachmittag beginnt unser nun fast schon legendärer Saisonstart mit Weekend in Arosa. Wie bereits in den letzten Jahren durften wir auch dieses Jahr wieder bei Kari und Patricia Gastfreundschaft geniessen. Nach dem obligaten Röstiplausch und gemütlichem Beisammensein haben wir uns dann frühzeitig zur Nachtruhe verabschiedet. Ja, auch wir werden nicht jünger…
Speicher auffüllen
In der Nacht wurde es mit ca. Minus 13 Grad bitterkalt. Zum Glück war`s dann zum Startschuss um 10.40 Uhr mit Temperaturen um den Null Punkt doch einiges angenehmer.
Für mich wird mit dem Snowrun Arosa eine neue Zeitrechnung beginnen. Angekommen in der Seniorengruppe 60+ muss ich mich nun nicht mehr so von meinen um ein paar Jährchen jüngeren Kollegen jagen lassen
….
Das erstemal AK 60
Die Streckenverhältnisse sind dieses Jahr nicht ganz einfach, hat es doch in den Tagen davor recht stark geschneit. Der Start konnte auch nicht wie letztes Jahr auf dem See erfolgen. Nach wenigen Laufmetern wurde mir und uns allen bewusst, dass das eine ganz strenge Sache werden würde. Die meisten von uns werden für den Halbmarathon rund 25-30 Min. mehr Zeit benötigen als im vergangenen Jahr.
 
 
Auch ich werde rund 29 Min. länger brauchen für die Strecke. Trotz schwierigen Laufbedingungen schaffe ich es auch dieses Jahr die ganze Tour rennend zu absolvieren. D.h. ohne zu Laufen. Grundsätzlich fühle ich mich während dem ganzen Lauf recht gut und fit und habe praktisch keine grössere Kriese zu bewältigen.
 
Carmena Hütte
Ein Sturz in den Pulverschnee sollte das einzige Malheur bleiben.
In Anbetracht der Wetterverhältnisse war ich diesmal sehr zufrieden mit meinem Lauf und meiner Zeit und bin absolut happy das erste Mal in der AK 60 gleich auf den 3. Rang zu laufen. Ja, so darf es ruhig weiter gehen
☺☺☺.
Freue mich riesig auf die kommende Laufsaison und hoffe noch viele tolle Läufe und Zusammentreffen mit meinen Freunden zu erleben.
 
Finisher Kari, Ste, Stefan
 
 
Resltate AK60+
 
Uster, 13.12019

 
 

Freitag, 28. Dezember 2018

24 Stundenlauf um den Pfäffikersee



Es war mein erster 24 Stundenlauf an dem ich teilnehmen werde. Wenn ich ehrlich bin war das eigentlich für mich nie ein Thema. 24 Stunden im Kreis rum laufen. Meistens auf Strecken von 0.9 - 1.2 km. Da bekommt man ja den Drehwurm. Aber eben, sag niemals nie....
ca. 3 Wochen vor dem besagten Datum kommt ein Whatsup meines Freunde Thomas Vetterli. Er werde zusammen mit den Freizeitsportlern einen 24 Stunden Lauf organisieren. Die Strecke von 9.46 km soll um den Pfäffikersee führen. Na, mindestens gibt dieser Parcours noch etwas her.


Ich entscheide mich also ein paar Tage davor an diesem Event mitzumachen. Und wenn ich schon mitmache, dann sollen es wirklich 24 Stunden sein und nicht nur ein paar Runden um den See.


Total haben sich an die 80 Personen angemeldet, der grösste Teil aber nur für ein Aufwärmen oder für ein Pläuschchen mit den Kollegen zum Jahresende.
Im folgenden Bereich von Rolf erfahrt ihr mehr dazu. Für mich soll es aber wirklich "the only one" gewesen sein. Die 24 Stunden haben mich dann doch etwas gar herausgefordert.






Bericht von Rolf Kägi, Präsident Freizeitsportler.ch

Kurz vor dem Jahresende nochmals etwas Verrücktes anpacken?
Zum Beispiel einen 24-Stundenlauf um den Pfäffikersee? Ganz ohne Zwang, diese Stundenzahl auch einzuhalten oder unzählige Kilometer zu bolzen? Einfach wann man will und nach Lust und Laune antreten? Nur eine oder auch mehrere - oder ganz viele Runden laufen/walken? Sich nach jeder Runde an der Wärme von einem reichhaltigen Buffet mit Sportlernahrung verpflegen und unterwegs oder in den beliebig langen Rundenpausen mit anderen SportlerInnen pläuschlen und diskutieren?
Genau eine solche Herausforderung hatten sich die Organisatoren Martin Weiss und Thomas Vetterli samt einem kleinen Helferteam zum Ziel gesetzt und organisierten unter der Flagge von freizeitsportler.ch einen Event, der bis dato als das grösste Highlight in die Vereinsgeschichte eingehen wird.
Am Freitag, 28. Dezember um 14.00 Uhr startete der Anlass nach einem kurzen Briefing und endete nach einer laaaangen und ziemlich kalten Nacht am Samstag, 29. Dezember um 14.00 Uhr. In dieser Zeit wurde gelaufen und gewalkt, was das Zeug hielt und auch der Socializing-Gedanke kam nicht zu kurz.

Für eine Handvoll Ultramarathon-LäuferInnen war es eine willkommene Trainings-Gelegenheit für zukünftige Herausforderungen, andere hatten sich die Marathon-Distanz oder gar 100km zum Ziel gesetzt und nicht wenige wollten einfach ihren Leistungshorizont etwas erweitern.

Eine grössere Walking-Gruppe hatte sich top organisiert und jeweils mindestens 2 TeilnehmerInnen waren miteinander unterwegs, fast die ganzen 24 Stunden durch.
Nach jeder absolvierten Runde über 9.46km wurde in die Homebase, den Pausenraum der Firma Krebs AG, Pfäffikon zurückgekehrt, ein Jassstrichli auf der Rundenkontroll-Liste gemacht, sich am grandiosen Sportler-Buffet gestärkt und am grossen Tisch sitzend neue Kräfte getankt. Sogar eine Riesen-Garderobe sowie eine Dusche waren vorhanden und wer wollte, konnte sich bei Janine eine Massage gönnen.
Es herrschte ein reges Kommen und Gehen und nach Einbruch der Dunkelheit war männiglich gespannt, wie weit die Kräfte reichen würden. Temperaturen gegen 0 Grad machten es den verbliebenen LäuferInnen nicht einfach, mehr als eine Runde am Stück durchzulaufen und man wurde von Mal zu Mal dankbarer, als nach jeder Runde die am Eingang der Krebs AG befestigte freizeitsportler.ch-Fahne wieder in Sichtweite kam.
Gegen 3 Uhr morgens wurde es dann immer ruhiger und nur noch wenige Athleten drehten knallhart ihre Runden - bis gegen 9 Uhr morgens wieder Leben einkehrte und das offizielle Samstags-Training von freizeitsportler.ch begann.
Hier waren dann auch wieder nicht wenige Mitglieder dabei, die schon am Vortag einige Runden gedreht hatten und es nochmals wissen wollten. 3 gemeinsame Runden waren vorgesehen und wie schon am Freitagnachmittag zog sich das Feld bald immer mehr in die Länge, bis um 14 Uhr der Anlass zu Ende war.
Zur mit Spannung erwarteten Statistik:
- Anzahl TeilnehmerInnen (auf der Rundenkontroll-Liste eingetragen): 83
- Anzahl absolvierte Runden: 304
- Anzahl absolvierte Kilometer: 2876
(entspricht der Luftlinie von Pfäffikon bis ans Nordkap!)
- durchschnittlich absolvierte Distanz pro TeilnehmerIn: 34.6km
- durchschnittlich absolvierte Anzahl Runden pro TeilnehmerIn: 3.66

1. Rang Thomas Vetterli, 17 Runden, total 160.8km
2. Rang Stephan Keller, 15 Runden, total 141.9km
3. Rang Marcel Landolt u. Martin Weiss, 11 Runden, 104.1km


Wir gratulieren allen TeilnehmerInnen herzlich zu ihren Leistungen und dem Durchhaltewillen!

Ein grosser Applaus geht an Martin und Thomas sowie an alle guten Geister im Hintergrund für diesen ganz speziellen und liebevoll organisierten Anlass. Besten Dank auch für die gestifteten Beiträge an die Verpflegung, der Krebs AG für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten, Janine für den Massageservice bis um 4 Uhr morgens! sowie den diversen Fotografen für die gelungenen Bilder. Es hat riesig Spass gemacht und ein mehr oder weniger starker Muskelkater wird bestimmt alle TeilnehmerInnen gut 2 Tage an diesen genialen Event erinnern.


Wen übrigens der Hafer gestochen hat - am 28./29. September 2019 findet in Brugg ein 6/12/24 Stundenlauf statt. Siehe www.24Stundenlauf.ch. Freizeitsportler.ch wird vermutlich mit einem Team zugegen sein.
rolf.kaegi@freizeitsportler.ch

Sonntag, 16. Dezember 2018

42. Zürcher Silvesterlauf


42. Zürich Silvesterlauf, 16. Dezember 2018
 
Immer wieder schön und stimmungsvoll

 
Kategorie:            Premium 3 grosse Runden  (abgeänderte Strecke)
                          
Rang:                   94 von 799           Kat. M50
Rang:                   810 von 3979 M   Overal       
                                                

Zeit:                      38:07,2                 4.27/km
                             

Start Nummer      16320

 
Der 42. Zürcher Silvesterlauf ist vorbei! Schneefall verwandelte am Morgen die Zürcher Innenstadt in eine Winterlandschaft. Bis zum ersten Start war die Strecke aber geräumt und am frühen Nachmittag liess sich anlässlich des Elite-Rennens sogar kurz die Sonne sehen. Am Schluss kamen alle 18'750 Finisher trockenen Fusses ins Ziel. Auszumachen war ganz viel Freude, grosse Augen, rote Backen und da und dort auch ein wenig Ehrgeiz.
 

Ich hab es auch dieses Jahr genossen zum Saisonende nochmals durch die schöne Zürcher Innenstadt zu Laufen. Bin sehr zufrieden mit meiner Zeit und Platzierung. Freue mich nun aufs Ausruhen und entspannen über die Festtage und dann auf die Vorbereitung zu neuen tollen Zielen im 2019.
 

 
 

 

Sonntag, 18. November 2018

Frauenfeld Marathon 2018

19. Frauenfelder Marathon (Waffenlauf) 18.11.2018
Strecke:             42.195 km 
                  
Rang:                 Kategorie M50:    14 von  62 klassierten
Overall:                 66 von 255 klassierten

Zeit:                    03:25.52,5
4.52 km  

Frauenfeld-Wil:  1:47.41 Rang 103 (AK 24)
Wil Frauenfeld:  1:38.11 Rang   38 (AK 10)

Start  Nummer:   2293

Strecke
Frauenfeld - Wil (SG) - Frauenfeld: 42,2 km

Der Frauenfelder Marathon findet auf der Originalstrecke des Frauenfelder Militärwettmarsches statt.
Ziel: Kaserne Frauenfeld-Stadt


Wie bereits vor zwei Jahren bei meinem ersten «Frauenfeldern» bin ich zusammen mit meinem Bruder Herbi am Start. 

Bereits seit Tagen aber speziell am Sonntagmorgen bei der Anreise habe ich ein ganz komisches und mulmiges Gefühl im Magen. Eigentlich möchte ich mich gar nicht auf die Strecke begeben. Woher kommt das denn?  Vor gut 4 Wochen habe ich am Marathon in München meinen grössten Absturz erlebt. Das liegt mir auch heute noch schwer im Magen. Geplant war überhaupt nicht, dass ich diesen Lauf mache. Aber so wie in München geschehen wollte ich die Saison auf keinen Fall beenden. Zudem wäre ich wirklich beruhigt, wenn ich noch vor der Winterpause das Boston Qualifikationsziel von 3:55 Std. erreichen könnte.


Aber jetzt stand ich am Start und es gab kein Zurück mehr. Das Wetter war auch nicht gerade anmächelig und mit ca. 2-3 Grad schon extrem kalt. Dies sollte ich trotz Handschuhen in den nächsten Stunden noch zu spüren bekommen.
Gleich vom Start weg hab ich mir gesagt auf keinen Fall zu schnell loslaufen und so bin ich dann relative schnell in einen ausgezeichneten Rhythmus gekommen. Im ersten Teil bis nach Wil gab es zudem noch einige langgezogene Steigungen zu absolvieren. Über den ganzen Marathon hinweg waren zudem über 550 Höhenmeter zu bewältigen. Also flach war der überhaupt nicht.
Habe mich dann sehr gefreut als ich in Wengi von Luzia, Stefan und ihren Kids angefeuert wurde. Das hat Power ausgelöst.
Und so bin ich mit einer nicht allzu schlechter Zeit nach 1.47 Std. in Wil angekommen. Die Stimmung war in Wil wie auch in den anderen kleinen Ortschaften für so einen eher kleineren Marathon ausgezeichnet. 


Jetzt bei Halbzeit schwirrt mir aber schon der München Marathon im Kopf rum. Da bin ich ja von km 21 zu km 22 total eingebrochen. 

Nichts ist geschehen, also weiter. Auch bei km 30 fühle ich mich noch voll im Saft und die obligatorische Krise lässt noch auf sich warten. So kann's weiter gehen habe ich mir gesagt und langsam werfe ich auch ein Auge auf meine Uhr. Km 35 jetzt realisiere ich, dass wenn alles gut läuft und nicht doch noch der «Hammer Mann» kommt, eine Zeit um 3.30 Std. drin liegen könnte. Das würde dann meine Erwartungen total über den Haufen werfen. 
Mobilisiere jetzt meine letzten Kräfte und erstmals kann ich an einem Marathon davon profitieren, dass ich in der ersten Hälfte meine Kräfte sinnvoll eingesetzt habe.
Weiter kommt mir zugute, dass der zweite Streckenabschnitt nicht mehr so coupiert ist und es die letzten zwei Kilometer nur noch runter geht.


Bei 3.25 Std. bleibt meine Uhr im Ziel stehen und ich frage mich schon was hier geschehen ist. Keine Krise, die in der Vergangenheit erlaufenen Marathonzeiten wieder geschafft, Bosten Limite für 60 jährige im Sack, (ist zwar nicht ganz sicher ob dieser Marathon als Internationaler gewertet wird) die Gewissheit wieder erlangt gute Strassenmarathonzeiten zu schaffen (unter 3.30 Std.) super, was will ich mehr.

Hat richtig Spass gemacht und nun freue ich mich extrem auf die anstehenden ruhigeren Wintermonate.



Samstag, 20. Oktober 2018

Transruinaulta Marathon 2018


 

 
20.Oktober 2018 
      
 
Startnummer:              2064
Strecke:                      42,195 km                     

Laufzeit:                      4:58.00,1 Std./Min.  km/h: 7:04   

Rang Overall M:         166 von 326
Rang M55 Herren3      18 von 58



 


Es wird heute mein letzter Lauf für die Laufsaison 2018 werden. Nach dem Desaster von letzter Woche am Münchner Stadtmarathon wo ich noch knapp unter 4 Stunden ins Ziel eingelaufen bin muss es heute unbedingt eine «Gutmachung» geben. So wie letzte Woche kann und möchte ich das Laufjahr 2018 nicht abschliessen.
 
Transruinaulta
 
«Cool man»

Etwas nervös vor dem Start...
 
 
Wir, Kari und ich sind frühzeitig in Ilanz wo wir unser Startnummern abholen. Die Veranstalter haben sich wirklich etwas einfallen lassen. Die fünfte Austragung soll das bieten was die letzten vier gebracht haben. In der Laufszene hat sich dieser Lauf schon nach wenigen Jahren einen sehr guten Namen gemacht. Man hört nur bestes aus dem Bündnerland.

Schon der Start ist eine spezielle Angelegenheit. Jeder Läufer wir in einer Intervall von 4 Sekunden auf die Strecke geschickt. Für mich ging es dann um ca. 9.25 Uhr los. Davor habe ich viele bekannte Gesichter getroffen und es ist schon eine Freude den einen oder anderen zu treffen und dabei ein paar gemeinsam erlebte Erlebnisse miteinander auszutauschen. Die Atmosphäre ist halt immer noch sehr familiär in dieser Szene.


Von Ilanz (699 M.ü.M) bis nach Thusis (720 M.ü.M.) musste die Strecke eines Marathons mit 2046 Höhenmeter bewältigt werden. Vom Start aus ging es zuerst ca. 6.8 km flach aber technisch anspruchsvoll los und dann mit dem ersten Anstieg hoch bis nach Versam bei km 15.2. 
 
 

Eine unglaublich wunderschöne Landschaft präsentiert sich uns Läufern und das prachtvolle Herbstwetter tat sein weiteres dazu. Weiter geht’s auf und ab nach Rhäzüns km 24.5. Davor bei km 19 hat mich dann Kari eingeholt. Er ist ca. 10 Min. nach mir auf die Strecke geschickt worden.


Hier in Rhäzüns hatte ich eine kurze Krise die aber beim folgenden Aufstieg zum höchsten Punkt (km 30) der Strecke bald wieder vorbei war. Ich war tatsächlich erstaunt, wie gut es mir lief. Konnte den grösstenteil der Strecke mit wenigen Lauf Passagen durchlaufen. 

Hätte ich nie gedacht. Vom höchsten Punkt aus ging es dann bis km 36 praktisch nur runter. Eine Stärke von mir ist sicher das schnelle runterlaufen. Hier kann ich die verlorene Zeit vom Hochlaufen etwas korrigieren. Jetzt merkte ich aber auch, dass ich innerhalb 6 Tagen nun meinen zweiten Marathon in den Beinen hatte. Die letzten stark goupierten km waren dann doch nicht mehr ganz so easy zu laufen. Ich hätte vor dem Start für eine 5.30 Zeit glatt unterschrieben. Jetzt spürte ich aber dass mehr drin lag.
Wäre toll diesen Bergmarathon noch unter 5 Stunden zu laufen.
Beste Unterhaltung
Noch war es nicht ganz geschafft und die letzten zwei km sollten nochmals so richtig hart werden. Überglücklich konnte ich dann mit einer Zeit von 4.58 Uhr in Thusis über die Ziellinie laufen und war überhaupt nicht kaputt. Wow! Ein wirklich toller Saisonabschluss ist das nun doch noch geworden.


Ein riesen Kompliment dem OK Team und allen Helfern. Das war erste Sahne was hier geboten wurde. Danke vielmals, war sicher nicht das letzte Mal hier im Bündnerland dabei.
 
«I come back!»
 
 Uster, 21.10.2018      ste.keller@gmx.ch
 

Sonntag, 14. Oktober 2018

Generali München Marathon


 


Startnummer:                         379

Strecke:                                  42,195 km                                      

Laufzeit:                                 3:59.48 Std./Min.     km/h: 5:40    
Rang Overall M:                     1727 von 3599
Rang M55                               89 von 244


Wir sind am Freitagmorgen von Zürich mit dem Flixbus in München angekommen. Neben der Teilnahme am München Marathon war aber der Besuch von Alina und Hung das Ziel unseres Städtetrips. Ich habe die wenigen Tage mit meiner Tochter in München genossen, zumal wir noch mit Kaiserwetter und Temperaturen um die 25° C beglückt wurden, auch am Marathon Tag. Zudem kann ich mir jetzt ein gutes Bild machen wo und wie die beiden in dieser Grossstadt leben.



Nach dem Bezug unseres Hotels «das kleine Hotel» ging es gleich ab zum Olympiagelände wo 1972 die Olympischen Spiele stattfanden. Im ehemaligen Stadion der Vereine FC Bayern und 1860 München konnte ich noch ohne Gedränge die Startunterlagen abholen und gemütlich über die Messe schlendern.
Den Samstag verbrachten wir mit Stadtführung und Relaxen. Trotzdem ist so ein Touristentag schon fast wie ein Marathon zu werten.
 
         
 

21.000 Teilnehmern aus insgesamt 110 Nationen fanden sich zum Start des Münchener Marathon am Sonntagmorgen vor dem Olympiastadion ein. Auch ich stand um 10 Uhr zum offiziellen Startschuss hoffnungsvoll bereit. Eingeteilt in den zweiten Startblock B, ging es dann für mich um 10.05 Uhr los.
 

Noch hoffnungsvoll vor dem Start
Es war seit über 18 Monaten der erste Strassenmarathon und so hab ich mir keine grossen Ziele gesetzt. Mir war bewusst, dass ich nach all den vielen Berg- und Ultraläufen für einen schnellen Stadtmarathon sicher nicht optimal vorbereit bin.
Es gab aber doch noch ein unausgesprochenes Ziel, dass ich anpeilen wollte.
Zum Ende meines 59. Lebensjahres wollte ich unbedingt nochmals eine Marathonzeit unter 3.30 Std. laufen. Eine Vorgabe, die ich in den letzten 11 Jahren immer geschafft habe. Das wäre ein perfekter Abschluss für meine zu Ende gehende  50er Alterskategorie Zeit.
Monica, Alina und Hung haben sich eine eigene Fanroute zusammengestellt und es war toll ihre Unterstützung während dem Lauf zu erhalten. Speziell gefreut hat mich auch das ich Reto Keller und Lisa ein paar Mal auf der Strecke angetroffen habe. Das gibt eine immer wieder neue Motivation und Antrieb. Reto musste leider ein paar Tage davor wegen einer Grippe seine Teilnahme absagen. Wäre das für mich nicht auch besser gewesen, nachdem ich zwei Wochen davor durch eine stake Erkältung ausser Gefecht gesetzt wurde?
Gleich vom Start weg war mein erstrangiges Ziel, auf keinen Fall zu schnell loszulaufen. Ich wollte einen Einbruch wie drei Wochen davor am Greifenseelauf auf jeden Fall verhindern.
Ich glaube auch, dass mir das sehr gut gelungen ist. Nach ca. 5 km hatte ich dann meinen optimalen Rhythmus gefunden und fühlte mich dabei sehr wohl. Bei km sechs sollte ich eigentlich mein Supportteam treffen aber irgendwie hat das nicht geklappt. Auch kein Problem, zu diesem Zeitpunkt war ich ja noch nicht gross auf Unterstützung angewiesen. Dafür habe ich mich gefreut die drei im Englischen Garten bei km 14 wieder anzutreffen. Bis dahin lief noch alles optimal und ich musste mich fast zwingen nicht schneller zu laufen. Mit einem Schnitt von 4.46 bis km 17 war ich noch voll auf Kurs. Natürlich habe ich habe mir da noch erhofft dieses Tempo bis ins Ziel so durchzuziehen. Dann wäre mein Wunsch in Erfüllung gegangen.
Aber wie es halt so ist, ein Marathon fängt frühestens nach der Hälfte oder noch später an.
Bereits zwischen km 20 und 21 merkte ich wie meine Beine schwerer wurden. Hab noch nichts Böses geahnt aber mit den ersten Anzeichen von Krämpfen in den Waden und im Leistenbereich wurde mir sofort klar, dass es nun hart werden würde. Und so kam es dann auch. Noch bevor ich meine Leute zum dritten Mal antraf war die Luft draussen und ich musste das erste Mal gehen. Vor mir lagen noch gut 20 km bis ins Ziel. Au wei!
Jetzt kam es «Knüpelldicke».  Die Gehpassagen häuften sich und an ein durchlaufen war überhaupt nicht mehr zu denken. Meine einzige Motivation war auf keinen Fall auszusteigen. Ich wollte jetzt unbedingt als Minimalziel die Limite für den Bosten Marathon 2020 noch schaffen. Ich kam mir jetzt vor wie der erste Anfänger an einem Marathon und mein Traum von 3.30 löste sich in Luft auf. 3.45 Uhr habe ich noch eine gewisse Zeit im Visier gehabt aber zwischen km 32 – 36 spürte ich, dass auch das nicht mehr realistisch ist.
Bei km 40, d.h. zwei km vor dem Ziel gab es dann für mich nur noch eine Devise. Eine 4 darf es auf keinen Fall werden. Und so zwang ich mich mit letzten Kräften und einem gewaltigen Schlussspurt quasi auf dem Zahnfleisch über die Ziellinie des Olympiastadions. 12 Sekunden Reservé konnte ich noch retten bevor es eine Zeit über vier Stunden wurde.
 
«Da hilft nur noch a Weissbier»
«Black Marathon sunday»
Welch ein Desaster!
Meine Enttäuschung nach dem Rennen war riesig und wird wohl noch eine gewisse Zeit anhalten. Was lief da alles schief bei mir? Mein schlechtestes je erzieltes Marathonergebnis wurde Tatsache. Am liebsten wäre ich tief im Boden versunken. Werde wohl noch ein paar Tage haben bis ich mir eine Erklärung darauf geben kann.
Mindestens, soviel habe ich aber als erstes Fazit sofort zur Kenntnis genommen. Ein schneller Stadtmarathon brauch wirklich seine ganz spezielle Vorbereitung und ist niemals mit einem Berg- oder Ultralauf vergleichbar auch für mich nicht als doch schon erfahrener und langjähriger Läufer. Vielleicht ist das ein kleiner Trost.  




Mein Support Team (Hung, Alina, Moni)
Wie ich die Weichen in den nächsten Monaten stelle werde ist mir im Moment noch nicht klar. Da ich die Herausforderung der Berge oder Langdistanzen auf keinen Fall missen möchte. Muss mir  gut überlegen für einen allfälligen nächsten Stadtmarathon wie ich dann meine Planung dafür auslegen werde.
 
Mindestens eine schöne Medaille bekommen....
Später habe ich dann zu meinem grossen Frust noch festgestellt, dass ich das vorgegebene  Limit für den Boston Marathon 2020 auch nicht geschafft habe. Vorgabe für 60 – 64 jährige Männer ist eine Zeit von 3 Std. 55 Min.
Welche Konsequenzen ziehe ich nun aus dieser Erfahrung??
Kopf hoch es geht weiter. Dabei werde ich mich ich mich an das Motto von ­Samuel Beckett, dem irischer Schriftsteller und Nobelpreisträge, halten.  Mit seinem Zitat als Tattoo auf dem Unterarm von Stan Wawrinka hat dieser dann auch das Australien Open 2014 gewonnen.
 
„Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better“
«Immer wieder versucht, immer wieder gescheitert. Egal. Wieder versucht, nochmals gescheitert. Besser gescheitert»

 
Uster, Oktober 2018ste.keller@gmx.ch