32. Swiss Alpine K47 Davos 29.7.2017
Kategorie: K
47 (M55) Männer
Start No. 1630
Rang: 158
von 389 qualifizierten Männer
26 von 85 (M55)
26 von 85 (M55)
Zeit: 6:30.46,8
Zeit 1 km: 8.17
min
Total km 47.2 km / +/- 1750 Höhenmeter
Link: www.swissalpine.ch
Swissalpine K 47
Laut
Beschrieb des Veranstalters soll dies einer der anspruchvollsten Marathons der
Alpen sein. Orginalton:
Davos – Dischmatal – Scalettapass – Alp Funtauna –
Sertigpass – Sertig Dörfli – Davos.
Der höchstgelegene Bergmarathon Europas führt durch vier
alpine Täler (Dischma, Val Funtauna, Val Sartiv, Sertig) sowie über die
hochalpinen Scaletta- und Sertigpässe. Der wohl anspruchsvollste Marathon der
Alpen.
Zwei Wochen nach dem Eiger Ultra Trail über 101 km hab
ich mir nur ganz kurz überlegt, ob ich dieses Jahr am Irontrail T130 oder am
K78 teilnehmen soll. Aber mein Entscheid ist sehr schnell und klar ausgefallen.
Alles andere als der K 47 wäre für mich zuviel gewesen und hätte an meinen
Kräften zu fest gezehrt. 47 km sollte kein Problem darstellen habe ich mir so
ausgemalt. Denkste, ich werde noch auf die Welt kommen...an diesem Wochenende.
Da wir das Wochenende in Sils mit den Schwiegereltern geplant haben, bin ich am
Freitag Nachmittag direkt von St. Moritz mit dem Zug nach Davos gefahren. Die
Verbindung mit der RHB durch das
Bündnerland und Engadin ist immer eine Reise wert und so war ich dann pünktlich
zur Startnummerausgabe um 17 Uhr im Kongresszentrum von Davos. Davor hab ich
Kari und Erika auf dem Wolfgang getroffen. René, Marlies und Leandra werden wir
dann beim Nachtessen begrüssen.
v.r. Alex, Vreni, Kari, Ste einmal mehr vor dem Start zum Swissalpine |
Traditionell haben wir dann alle zusammen noch
kräftig Kohlenhydrate mit Rösti und oder
Pasta geladen um auch gestärkt die kommende Herausforderung anzunehmen.
Nach einer guten Nacht und einem reichhaltigen Frühstück
haben Kari und ich uns um 10 Uhr an den Start begeben. Nicht mehr so früh wie
die Jahre davor als wir bereits um 7 Uhr am Start sein mussten. Dieses Jahr
haben die drei Ladys Erika, Marlies und Leandra den Weg von Davos nach Filisur
bereits um diese Zeit in Angriff genommen.
Linus, Alex, Vreni und ein paar altbekannte treffen wir
dann auch noch im Startbereich und wie immer steigt bei allen auch noch nach
Jahren die Nervosität bis es endlich losgeht ins unermessliche.
Punkt 10 Uhr fällt der Startschuss und etwa 600 Läufer
aus verschiedenen Kategorien haben sich auf den Weg gemacht. Die Strecke war
mir eigentlich bekannt vom Irontrail der letzten Jahre her. Aber bereits am ersten
kurzen Anstieg habe ich gemerkt, dass
irgend etwas mit mir nicht ganz stimmt. Kari ist bereits nach wenigen
Kilometern aus meinem Sichtfeld verschwunden und der kleinste Anstieg hat mir
enorm Probleme mit Luft kriegen gemacht. Also ruhig bleiben, 47 km sind ja
nicht alle Welt, irgendwie wird es schon gehen.
Bis zum
Scalettapass hab ich mich noch einigermassen hochgekämpft obwohl ich das Gefühl
hatte von hunderten nein tausenden von Läufern überholt zu werden. Die Beine
funktionierten gut, keine Probleme mit der Hüfte, einfach mit der Luft wollte
es nicht klappen.
Alp Funtauna |
Von der Alp Funtauna sollte es dann nochmals deftig
ansteigen bis hoch zum Sertigpass. Die letzten paar hundert Meter hätte ich am liebsten das Handtuch geworfen. So
schlecht ging es mir schon lange nicht mehr. Zum Glück hatte ich noch einen
Reserve Gel bei mir. Obwohl ich das Zeug hasse hab ich mir den noch reingezogen.
Den jetzt bekam ich auch noch Schwindelanfälle und musste kurz zwei, dreimal
innehalten bevor es dann das letzte steile Stück zum Pass hoch ging. Oben auf
dem Pass hab ich Kari angetroffen den ich eigentlich schon viel weiter vermutet
hatte. Er hatte mehrere Krämpfe die ihn zwangen zur Massage zu gehen. Gemeinsam
haben wir uns dann auf den Weg Richtung Davos
gemacht. Und plötzlich waren alle meine Probleme wieder weg. Runter lief
es wie am Schnürchen. Ich konnte mir nicht erklären warum es mir plötzlich wieder
so gut lief.
Kurz vor dem Sertigpass |
Ich wollte aber nichts riskieren vor allem keinen Sturz und so bin ich dann
gemeinsam mit Kari die ca. 20 km zurück gelaufen. Er tat mir schon Leid. Auf
Grund seines Trainingsrückstandes infolge seiner Meniskusoperation war sein erster
Lauf nach über ¾ Jahren für seine Beinmuskulatur doch eine grosse Herausforderung
und er musste wegen Krämpfen ein paarmal anhalten.
Nach 6 ½ Stunden sind wir dann aber happy in Davos
angekommen. Es war sicher nicht mein bestes Rennen aber durch solche muss man
auch durch. Ich hoffe ich kann für meine nächste Herausforderung etwas daraus
mitnehmen. Beim Tor de Géants kann ich mich dann über sechs Tage nicht nur auf
das Glück beziehen. Auf Grund dieser Erfahrung werde ich nun zwei Wochen mein
Training herunter fahren und mich der Regeneration widmen. Vielleicht einen
kleinen Berglauf / Wanderung aber keine harten Trainings. Die letzten vier
Wochen vor dem Start werden dann nochmals mit einem harten Trainingsplan
gefüllt werden.
Alles in allem war es auch dieses Mal wieder ein tolles
Erlebnis dass ich mit meinen Freunden und vielen, vielen Laufbegeisterten
teilen durfte. Es gibt aber vermehrt auch einige Punkte zum Swissalpine
anzumerken, die sicher nicht nur positive verlaufen sind. Vor allem die
steigenden Startgebühren sind doch recht kritisch zu betrachten. CHF 170 für
einen 47 km langen Marathon sind doch ganz schön happig und ich bin sicher,
dass sich der eine oder andere für die Zukunft zweimal überlegt ob er diesen
Betrag ausgeben will. Eigentlich schade, denn es ist trotz allem eine
wunderschöne Veranstaltung in einer einmalig schönen Landschaft.