Samstag, 28. Juli 2018

Swissalpine Davos 2018


33. Swissalpine Marathon T88 Davos      28.7.2018

 
 

 

Kategorie:                 T 88 (Startnummer 196)                                   

Rang:                         77 von 239 Klassierten Männer (76 DNF) 

AK:                             (M50) Männer
    21 von 86 Klassierten Männern (27 DNF)
 
Zeit:                            14:09.36,1 

Zeit 1 km:                   9.38 min

Total km:                    84.9km  / +3641 / -3933 Höhenmeter

 
Der Swissalpine steht vor dem grössten Relaunch in seiner 32-jährigen Erfolgsgeschichte. Anstelle der bisherigen Königsdisziplin über 78 Kilometer (K78) wird am 28. Juli 2018 erstmals ein Irontrail-Wettbewerb über 88 Kilometer (T88) mit Start in St. Moritz und Ziel in Davos ausgetragen.
Der K78, bei der Lancierung des Swiss Alpine 1986 erstmals und seither stets als Königsdisziplin 32 Mal ausgetragen, ist Geschichte. Der Zahn der Zeit hat am Klassiker genagt, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nahmen 2010 noch 1661 Läuferinnen und Läufer die 78 Kilometer unter ihre Füsse, waren es 2017 nur noch 537. Das entspricht einem Rückgang um 68 Prozent.«Den Hauptgrund sehen wir im Trend hin zum Trail Running», sagt Swissalpine-Chef Andrea Tuffli. «Der K78 widerspricht diesem Trend, weil er auf dem ersten Abschnitt zwischen Davos und Bergün grösstenteils über Strassen statt Trails führt. Die Trailszene hingegen gewinnt an Bedeutung; die Läufergemeinschaft findet Begeisterung für den anspruchsvollen Traillauf und die Suche nach Naturerlebnissen abseits asphaltierter Strassen».
Soviel zur Vergangenheit des Swissalpine.

Team LC Uster Leandra, Alex, Eric, Kari v. l.
 
Und so wurde der neue Swissalpine T88 angekündet.
Der Nachfolgeevent des legendären K78 wird neu als Trail im glamourösen und weltbekannten St.Moritz gestartet. Zum neuen Abenteuer und zur Einstimmung in den T88 gehört die Extrafahrt mit der Rhätischen Bahn von Davos nach St.Moritz über die attraktivste Bahnstrecke Graubündens. Die atemberaubende Laufstrecke führt an verschiedenen landschaftlichen Top-Highlights vorbei. Von Bergün über die Keschhütte und den Sertigpass nach Hause nach Davos.

Mit Kari zum etwa 11x am Swissalpine

Ich war echt gespannt was mich diesen Samstag nun erwarten würde. Nach 10 Teilnahmen in Folge haben sich auch bei mir die kritischen Aussagen und Befürchtungen welche von verschiedener Seite seit Wochen und gar Monaten zum neuen T88 geäussert wurden, etwas verunsichert.


Aber weit gefehlt. Es war allererste Sahne was mit dem T88 den Trail Läufern un Läuferinnen geboten wurde. Kein Vergleich mehr zum K78. Nicht abwertend aber die neue Strecke ist technisch um einiges anspruchsvoller und mit den gut 85 km eine richtige Herausforderung für Trailliebhaber.


Muoattas Muragel
Mir hat es gewaltig Spass gemacht zuerst von St.Moritz über den Starzer Wald nach Pontresina zu laufen. Dann kam auch schon die erste Herausforderung hoch nach Muoattas Muragel und wieder runter nach Samedan. Bereits hier hat man bei einigen Läufern und Läuferinen gesehen, dass der T88 einem doch einiges an Technik abverlangt. Also mal nur so kurz hoch und runter Laufen, damit wird heute wohl nichts werden. Schlussendlich wird man es am Schluss auch auf der Rangliste sehen. Es gab doch einige DNF`s.
Die Strecke war mir überhaupt nicht fremd, haben wir doch in umgekehrter Richtung am Irontrail diese Gegend schon mehrmals abgelaufen. Von Spinas ging es dann rüber via Fuorcla Crap Alv nach Bergün wo auch schon etwas mehr als die Hälfte geschafft war. Bei diesem Aufstieg kommt mir jeweils immer der erste Irontrail T 201 in Sinn. Nach mühsamen Aufstieg kurz vor der Passhöhe wurde damals das Rennen abgebrochen. Was soviel hiess wie - zurück nach Samedan. Diesmal ging es aber ohne Probleme über den Pass und beim wunderschön idyllischen See «Lai da Palpuogna» vorbei nach Bergün.
Kari und Leandra sind dann kurz nach meinem Eintreffen bereits wieder losgelaufen. Nach einer kurzen Pause und einigen Schwätzchen mit bekannten Laufkolleginnen und Laufkollegen sowie «Fans» in der Turnhalle von Bergün, ging es  weiter.
Noch 39 km standen vor uns. Der kommende Abschnitt via Alp Darlux war der einzige Teil der Strecke welchen ich noch nicht kannte.

Aufstieg nach Fuorcla Crap Alv

 
Lai da Palpuogna


Sertig Pass

Oben auf Alp Darlux angekommen sah man in der Ferne auch schon die Keschhütte,  aber noch ganz weit weg. Meine Befürchtung sollte sich dann auch noch bewahrheiten. Es gab keinen direkten Weg hoch zur Hütte, sondern wir mussten nochmals runter bis Chants um dann den bekannten und sehr herausfordernden Aufstieg unter die Füsse zu nehmen.

Und plötzlich, auf halbem Weg hat sich dann der lang ersehnte Regen in Form einer Gewitterfront eingestellt. Es wurde dann auch plötzlich sehr kalt. Oben auf der Keschhütte bin ich auf Kari aufgelaufen der ganz schön gefroren hat. Nun standen wir vor der Entscheidung ob wir eine Pause im warmen Innenraum der Berghütte machen  oder gleich zum Sertigpass weiterlaufen sollten. Zusammen haben wir uns dann auf den Weg zum Pass entschieden. Hier hab ich dann beim Aufstieg kurz meine erste aber zum Glück auch einzige Krise eingezogen. Nachdem wir uns oben wieder trennten, musste ich unbedingt eine Portion Risotto geniessen. Stand kurz vor einem Hungerast.

Abstieg vom Sertigpass nach Sertig Dörfli

Nach dieser Stärkung hat sich dann der restlichen Weg runter nach Davos wie jedes Jahr extrem lang hingezogen. 20 km können auch bergab sehr lange sein. Leider hat es für mich wie für die meisten aber nicht gereicht die Strecke noch ohne Stirnlampe zu absolvieren. Also Rucksack auf und Pflichtausrüstung montieren.
Nach rund 14 Stunden und 9 Min. bin ich dann um 22.30 Uhr in Davos angekommen. Leandra, Kari, Vreni sowie Tamara haben noch ausgeharrt und mich in Empfang genommen.



Geschafft


Fazit: Ein mega toller Lauf. Danke Tufli Event, hoffe ihr belasst die Strecke nun so für die nächsten 2-3 Jahren. War wirklich ein gelungener Relaunch.

Übrigens, das war meine letzte Teilnahme in der Kategorie M50. Nächstes Jahr M60!!!
Wäre dieses Jahr in der 60iger Kategorie 4.er geworden.

Aber langsam muss ich mich nun an die Tatsache gewöhnen, bei den etwas älteren Herren zu Laufen. Trotzdem es geht weiter nach dem Motto:

                               «Man hört nicht mit dem Laufen auf, weil man alt wird.
                                     Man wird alt, weil man mit dem Laufen aufhört.

Nach 14 Std. 9 Min. im Ziel in Davos


https://www.swissalpine.ch/de/swissalpine/


Uster, 2.8.2018
ste.keller@gmx.ch